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11.09.2019: FC 3. August Dortmund 2018 gg. Tamilstars Dortmund 2000 II, 2:5
(1:3), 43 Zuschauer, Mendespielplatz
Platz 2, Nachholspiel vom 1. Spieltag Kreisliga C3 Dortmund, Auslastung:
4,3%
Entfernung
zwischen den Plätzen: 8,6km
Eingetragene
Namen:
FC 3.
August e.V.
Tamilstars
Dortmund e. V.
Zu dieser
Saison gab es im Kreis Dortmund eine Neuanmeldung – den FC 3. August. Hier hieß
es erst mal: Was ist das nun wieder? Das klärte sich aber relativ schnell auf,
denn der Verein ist ein jesidischer Klub. Die Jesiden sind eine Volks- und
Religionsgemeinschaft die hauptsächlich im Norden des Irak angesiedelt ist bzw.
war, die allerdings seit mehreren Jahrhunderten immer wieder von Verfolgung
betroffen sind aufgrund ihres Glaubens. Der letzte große Versuch des Ausrottens
des Volksstamms fand 2014 statt, als am 3. August der IS den Hauptort der
Jesiden in Schutt und Asche legte und mehrere tausend Menschen starben,
verschleppt wurden oder versklavt wurden. Viele hunderttausend flüchteten in
andere Gebiete oder auch nach Europa, in dem sie eine neue Heimat suchen und
eine eigene sportliche Heimat bietet ihnen in Dortmund nun der FC 3. August.
Da viele
der Spieler des FC übrigens als Flüchtlinge gemeldet sind, gab es einen riesen
Hickhack mit der Passstelle in Duisburg bei der Anmeldung, sodass die ersten
Saisonspiele allesamt ausfallen mussten, da man keine Spieler hatte.
Mittlerweile konnte man aber zwei Mal antreten, jeweils auswärts und jeweils
gab es Niederlagen.
Zu Gast
heute ist die Zweite der Tamilstars, deren Spieler oft den gleichen Hintergrund
haben, wie die jesidischen Gastgeber: Sie sind geflüchtet aus Sri Lanka, in dem
sie ebenso verfolgt wurden, aufgrund ihrer tamilischen Zugehörigkeit.
3 Minuten
sind gespielt, da geht der FC 3. August im ersten Heimspiel der Historie in
Führung. Diese hat aber nur 3 Minuten Bestand, da die Gäste – verstärkt mit
einigen Spielern der Ersten – den Ausgleich markieren. Danach spielt der 3.
August zwar ansehnlichen Fußball, aber vergisst den Torabschluss. Spielerisch
gibt es echt nix zu meckern. So schaffen es die Tamilstars bis zur Pause mit
wenigen Angriffen effektive 2 Tore zu machen und führen 1:3 auswärts.
In der
zweiten Halbzeit gleicht das Bild dem der ersten Halbzeit, denn die Jesiden
sind klar besser, aber vergessen die Tore. Zudem schwächen sie sich selber,
nachdem der Kapitän zwei Mal Gelb wegen Meckerns sieht – also mit Gelb-Rot runter
muss. Man schafft dann zwar den 2:3 Anschluss, aber es bleibt bei der schönen
Spielweise ohne Tore danach, sodass die Tamilen am Ende noch zwei Buden nachlegen
und irgendwie unverdient mit 2:5 siegen können.
Spielbilder
hier